Artikel im Schachmagazin (Auszug)
Jahr für Jahr honoriert der Deutsche Schachbund mit der Verleihung des Deutschen Schachpreises „herausragende Verdienste um die Förderung des Schachs“. Nicht bei jedem Preisträger war die Verleihung für jedermann einleuchtend, bei den meisten jedoch schon und ganz sicher war es 2016 der Fall, als Roman Krulich den Preis entgegennehmen durfte. Der Immobilienunternehmer war nämlich maßgeblich daran beteiligt, dass über seine sozial engagierte Schachstiftung und durch das weitere Sponsoring der Münchener Schachakademie (MSA) tausende benachteiligte Menschen für das Schachspiel begeistert und gefördert wurden: Grundschulkinder in sozialen Brennpunkten, Autismus-Betroffene, Körperbehinderte, krebskranke Kinder und Jugendliche, junge Flüchtlinge sowie bedürftige Senioren.
Alles begann vor zehn Jahren, als die Ergebnisse einer vierjährigen wissenschaftlichen Studie der Uni Trier veröffentlicht wurden, mit einer überaus positiven Bilanz: Kinder, die eine Stunde Schachunterricht pro Woche erhalten, können sich besser konzentrieren, ihr Lese- und Sprachverständnis und ihre mathematischen Fähigkeiten sind überdurchschnittlich, sie entwickeln eine gute Sozialkompetenz und steigern insgesamt ihre Intelligenz. Daraufhin hatte sich in München eine Gruppe von Enthusiasten das Fernziel gesetzt: jedes Kind sollte die Möglichkeit bekommen, Schach zu lernen und von Schach zu profitieren. Der Weg zu diesem Ziel ist sehr lang, doch was „unterwegs“ bereits erreicht wurde, ist beeindruckend.
Das didaktische Konzept heißt „Schach nach Königsplan“, wurde von Großmeister Stefan Kindermann (Schöpfer des Managementstrategie-Tools Königsplan, das die Denkstrategien der Schachgroßmeister analysiert und für alle zugänglich macht) und der Nationalspielerin Dijana Dengler gemeinsam entwickelt und wird wie folgt beschrieben: ,,Es handelt sich um eine ganzheitliche Trainingsmethode, die mit Elementen wie Schachyoga, dem Konzentrationsspiel am Demobrett, Figurentheater, Schachquiz, Schachmathe u. v. m. alle Fähigkeiten spielerisch und ohne Druck fördert:‘
Den Anfang machten Münchener Grundschulkinder an Brennpunktschulen, aus der recht bald die Kooperation mit brotZeit e. V. hervorging. Kurz darauf wurde in der Pfennigparade das erste langjährige Behinderten-Projekt gestartet. Inzwischen bereitet die Münchener Schachstiftung junge Migranten, darunter viele junge unbegleitete Flüchtlinge, auf ihren Schulabschluss und das Berufsleben vor.
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